Breit'
ich die Arme zu dir,
so breitest du wieder die Arme;
so breitest du wieder die Arme;
Lächel'
ich, lächelst du auch.
Oft sah ich dir Tränen entrollen,
Wann
ich Tränen vergoß;
und dem Wink auch winkst du entgegen;
Auch,
so viel die Bewegung des lieblichen Mundes
mir anzeigt,
Redest
du Worte, die nicht zu meinem Ohre gelangen.
Du
bist ich! Nun merk' ich,
und nicht mehr täuscht mich mein Bildnis!
Liebe
verzehrt mich zu mir;
und die Glut, die ich gebe, die nehm' ich!
Was
denn tun?
Flehn, oder erfleht sein? Was denn erflehen?
Was
ich begehr', ist bei mir;
zum Darbenden macht mich der Reichtum.
O
wie möcht' ich so gern vom eigenen Leibe mich sondern!
Was
kein Liebender wünscht,
ich wünsche mir fern das Geliebte!
Schon
entnimmt mir die Kräfte der Schmerz;
nur wenige Dauer
Steht
dem Leben bevor; und kaum aufblühend,
verwelk' ich.
Nicht
ist schwer mir der Tod,
da im Tod' ausruhen die Leiden.
Möchten
dem Lieblinge dort
nur mehrere Tage gegönnt sein!
Beide
nunmehr einmütig verhauchen wir eine Seele.
(OVID
Narcissus)
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